Lebensnotwendige Ressource
Grundwasser ist die Basis unserer Trinkwasserversorgung. Im Saarland wird der Wasserbedarf etwa zu 96 % aus Tiefbohrungen und etwa zu 4 % aus Quellen gedeckt. Die Grundwasserförderung erfolgt dabei aus im Mittel etwa 80 Meter tiefen Bohrbrunnen. Aufgefüllt werden die Grundwasservorkommen vor allem im regenreichen Winterhalbjahr. Wenn die Niederschläge durch die Bodenschichten sickern, wird das Wasser auf natürliche Weise gefiltert und bedarf in der Regel nur einer geringfügigen Aufbereitung. Damit unsere wichtigste Ressource bestmöglich geschützt wird, ist die Bewirtschaftung des Grundwassers eine öffentlich-rechtliche Aufgabe.
Durchschnittliche Grundwasser-Neubildung im Saarland
Davon in vertretbarem finanziellem und technischem Rahmen nutzbar
Gewinnbares Dargebot aufgrund strenger ökologischer Randbedingungen
Tatsächliche, durchschnittliche Wasserförderung in den zurückliegenden Jahren
der Tatsächlichen förderung für die öffentliche Wasserversorgung
der Tatsächlichen förderung für Industrie, Landwirtschaft, Getränkehersteller
Zahlen bitte!
Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz investieren rd. 3,3 Mio. € pro Jahr in den Grundwasserschutz. Die saarländischen Wasserversorgungsunternehmen investieren pro Jahr ca. 35 Mio. €.
Schutz fürs Trinkwasser
Die Gebiete, in denen Grundwasser gefördert und Trinkwasser gewonnen wird, müssen vor Verunreinigungen oder Beeinträchtigungen besonders geschützt werden. Daher sind sie als Wasserschutzgebiete bzw. Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen, in denen fest definierte Verbote und Handlungsbeschränkungen gelten. Dass diese Vorgaben eingehalten werden, kontrollieren die Trinkwasserversorger und Aufsichtsbehörden.
Wasserschutzgebiete sind in der Regel in 3 Zonen unterteilt, in denen jeweils bestimmte Vorschriften gelten.
Zone I
Wo?
Fassungsbereich einer Bohrung, Quellfassung
Was?
Schutz der Trinkwassergewinnungsanlage
und ihrer unmittelbaren Umgebung vor jeglichen Verunreinigungen und Beeinträchtigungen
Zone II
Wo?
Fließdauer des Grundwassers: 50 Tage bis zur Förderanlage
Was?
Abbau von mikrobiologischen Verunreinigungen und Schutz vor sonstigen gefährlichen Beeinträchtigungen durch die Fließdauer
Zone III
Wo?
Einzugsbereich der Förderanlage
Was?
Schutz v. a. vor nicht oder schwer abbaubaren
chemischen und radioaktiven Verunreinigungen
Regelmäßige und intensive Überwachung
Für die Überwachung des Grundwassers zeichnet sich im Saarland das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) verantwortlich. Um Wasserqualität und -quantität zu bestimmen, gibt es im Saarland 68 landeseigene Messstellen (57 Grundwassermessstellen und 11 Quellfassungen). Darüber hinaus werden in speziellen Messnetzen kontinuierlich Untersuchungen durchgeführt (WRRL-Messnetz, EUA-Messnetz, EU-Nitratmessnetz, Rohwassermessnetz, Wasserstandsmessnetz).
Stimmen Chemie und Menge?
Stimmen Chemie und Menge?
Gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) soll bei der Bewirtschaftung des Grundwassers die Verschlechterung des chemischen und mengenmäßigen Zustands vermieden werden.
Guter chemischer Zustand heißt: Festgelegte Schwellenwerte, etwa für den Eintrag von Nitraten oder Pestiziden, müssen an allen Messstellen unterschritten sein.
Guter mengenmäßiger Zustand heißt: Im langfristigen jährlichen Mittel wird nicht mehr Grundwasser entnommen, als sich wieder neu bilden kann.
Wie du unser Wasser schützen kannst
Welche Schadstoffe nicht im Abwasser/Grundwasser landen sollen.
Jede und jeder einzelne kann einen Beitrag leisten, unser aller Wasser zu schützen. Mach mit! Hier einige Beispiele:
Alte Medikamente gehören weder in den Abfluss noch ins Klo, sondern in die Restmülltonne
Wasch- und Reinigungsmittel am besten sparsam verwenden und dem Härtegrad des Trinkwassers anpassen
Putzwasser via Toilette/Abfluss entsorgen und nicht in den Straßengully kippen
Speisereste, Öle, Fette und Hygieneartikel gehören nicht in die Toilette, ebenso Farbreste oder Giftstoffe, sondern in den Restmüll bzw. auf den Wertstoffhof
Streusalz im Winter z. B. durch Sand, Kalkstein oder Quarzit ersetzen oder Streumittel mit dem Umweltzeichen Blauer Engel verwenden
Auf chemische Pflanzenschutzmittel, Handelsdünger und Biozide verzichten
Ölwechsel beim Auto gehört in die Werkstatt, Autowaschen in die Waschanlage
Beim Einkaufen möglichst nur tatsächlich benötigte Artikel und Öko-Produkte kaufen
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